Aufgestanden, raus aus den Ruinen! Dort, wo einst die EXPO endete, beginnen jetzt die Jugendmedientage.

Abb.: Der holländische Pavillon. Fotografiert von Matthias Hensel, via flickr, mit CC-Lizenz.

Noch ist es ruhig, am Stadtrand von Hannover. Morgen, Donnerstag, fallen hier erwartete 500 Jugendmedienmacher aus ganz Deutschland zu den Jugendmedientagen (JMT) ein. Bis dahin erleidet das Messegelände das Schicksal, zu dem es verdammt ist, seit vor neun Jahren die EXPO zu Ende ging. Etwa zu einem Drittel ist es steriles Gewerbegebiet, zu einem Drittel Industriebrache und zu einem weiteren Drittel — dort, wo die EXPO-Pavillons rückgebaut wurden — Golfplatz ohne Löcher.

Der holländische Pavillon, der im dritten Stock einen Wald beherbergt (was Anfang der Jahrtausends wohl ausreichte um irgendwie hip und ökologisch zu wirken) verrottet — und ist in Zement gegossenes Zeugnis einer Zeit vor 9/11 und Wirtschaftskrise, als man nicht nur gerne groß plante, sondern auch noch das Geld dafür zu haben behauptete. Der yemenitische Pavillon, ein weiteres Einweg-Gebäude, sieht aus als wäre es besetzt — bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Schrift an der Wand als Ankündigung des Ausverkaufs der letzten Mieter.

Insofern ist das Gelände vielleicht gar nicht so ungeeignet um — nein, nicht einen Kongress über gescheiterte Utopien oder nachhaltige Stadtentwicklung zu veranstalten, stattdessen aber mit Nachwuchsjournalisten über Medienethik zu diskutieren. In unserer Branche wurde ja auch schon engagiert rückgebaut, was einst als Publikumsmagnet gemeint war. Anderes wirkt einsturzgefährdet. Ab Morgen ist Wohnungsbesichtigung. Ab Morgen beginnen die Renovierungsarbeiten. Ab Morgen auf in eine Zukunft im sanierten Altbau!

Hä, wieso ist das Thema der JMT denn ausgerechnet „Ethik in den Medien“? Hier gibt’s Antworten.

Ein Kommentar zu „Aufgestanden, raus aus den Ruinen! Dort, wo einst die EXPO endete, beginnen jetzt die Jugendmedientage.

  1. Woah, Wahnsinnsfoto. Kann mich noch erinnern als ich 2000 (mit der JPN) da durchgelaufen bin. Und durch die ganzen anderen Pavillions. Schon bizarr, so eine Expo.

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