ASA Open Studios: Ein kleines bisschen Horrorshow

20240614 - ASA Open Studios

Ein kleines bisschen Horrorshow im Karoviertel: Studierende der HFBK Hamburg zeigen ihre Kunst im Atelierhaus der Art School Alliance.

Aufgefallen sind mir zwei Arbeiten, die vielleicht nicht zufällig im Keller des Hauses ausgestellt werden:

My Holy Goal is a Glory Hole (2021) von Nick Wachs (Foto links) ist ein knapp über dem Boden hängender Ring, der gerade groß genug ist, dass man wohl hindurchsteigen könnte, ohne ihn zu berühren. Seine Farbigkeit und Struktur lassen mich an Fleisch denken, aus dem borstige Haare zu sprießen scheinen. Ist es eine Mutprobe? Ist es eine Versuchung?

Die Arbeit passt in die aktuelle Häufung von Bildhauerei mit Gedärmästhetik (siehe Eva Fàbregas auf der Klimabiennale in Wien, siehe Fleischcouch bei Acne am Neuen Wall). Irgendwas ist da im Schwange!

Mit dem unheimlichen Spannungsfeld aus dem Anziehenden und dem Abstoßenden arbeitet auch Asbestos I (2023) von Jacobus North (Foto rechts). Die Scherben hinter Glas wirken wertvoll, wie archäologische Fundstücke, und haben eine eigene Schönheit.

Ins Wohnzimmer hängen würde ich mir die Arbeit trotzdem nicht. Schon wenn ich nur davor stehe, stellt sich bei mir ein Unbehagen ein. Denn es handelt sich in der Tat um archäologische Funkstücke, um einen Stoff namens Baufanit, der in der DDR verbaut wurde — Asbestzement, der krebserregend ist. 😬

Zu sehen sind diese und weitere Arbeiten in der Karolinenstraße 2a, Haus 5, noch bis Sonntag täglich von 14 bis 18 Uhr. Es gibt, für alle die sich dort länger aufhalten wollen, im Keller auch eine Bar.

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