Etwa ab 2014, vor allem aber in den beiden Folgejahren, tauchten in Hamburg, Berlin und anderen deutschen Städten Sticker auf, die alle sehr ähnlich gestaltet waren: An Ampelpfosten und auf Bauzäunen klebten schwarze Quadrate, auf die mit weißer, serifenloser Schrift in der Regel sechs Buchstaben in zwei Zeilen gedruckt waren, eingefasst in einem roten Balken oben und einem roten Balken unten: »FCK SPD«, »FCK NZS«, »FCK CPS«.
Anfangs war es leicht, die Bedeutung dieser minimal variierten Schriftzüge zu entschlüsseln. »FCK SPD« steht für »Fuck SPD« und wurde zum Emblem des Protests gegen die Flüchtlingspolitik des Hamburger SPD-Senats. Ähnlich zu verstehen sind »FCK NZS« (»Fuck Nazis«), »FCK CPS« (»Fuck Cops«), »FCK PGDA« (»Fuck Pediga«), usw.
Schwieriger bis gar nicht zu beantworten war die Frage, wieso diese Sticker sich in ihrer Gestaltung ausgerechnet am Logo der New Yorker Rap-Gruppe Run-DMC orientierten, und warum die Ausbreitung in kurzem Zeitraum stark zugenommen hatte. Run-DMC hatten sich im Jahr 2002 aufgelöst, es standen auch keine Jubiläen oder Neuveröffentlichungen an, die das plötzliche Wiederaufkommen des Bandlogos erklärt hätten.