In der Hamburg-Redaktion der ZEIT haben wir heute etwas Neues probiert: Unser FAQ über Geflüchtete in Hamburg gibt es jetzt auch auf Ukrainisch (frei lesbar).
Schlagwort: russland
Soll man jetzt Anna Netrebko das Singen verbieten?
In München wurde in dieser Woche Valery Gergiev als Chefdirigent der Philharmoniker entlassen, in Hamburg hat die Opernsängerin Anna Netrebko ihren Auftritt in der Elbphilharmonie Hamburg kurzfristig abgesagt.
Beide gelten schon länger als Freunde Wladimir Putins und hatten sich zuvor nicht deutlich von ihm und seinem Überfall auf die Ukraine distanziert.
Dürfen wir von russischen Künstlerinnen und Künstlern politische Bekenntnisse einfordern? Oder droht hier eine neue Form von »Cancel Culture«, die Kultur unnötig politisiert und Künstlerinnen und Künstler erpresst?
Darüber habe ich im Podcast »Hinter der Geschichte« mit Florian Zinnecker gesprochen. Er hat im aktuellen Feuilleton der DIE ZEIT berichtet, wie einige russische Musikerinnen und Dirigenten um eine Haltung zum Angriffskrieg ihres Heimatlandes ringen.
Unser Gespräch: Überall, wo es Podcasts gibt oder hier.
Jetzt mit extra viel Krawall, Dissens und Repression: Die ZEIT CAMPUS-Ausgabe 2/14 ist in den Kiosken eingetroffen
Pussy Riots düsterer Vorfahre: Über Emmanuel Carrères bemerkenswerte Biografie des russischen Provokateurs Eduard Limonow
Abb.: Die Flagge von Eduard Limonows (in Russland verbotener) Nationalbolschewistischen Partei (via Wikimedia)
Zehn Jahre vor Pussy Riot forderte den russischen Staat schon einmal jemand heraus, den man im weitesten Sinne als Punk bezeichnen kann und der zu mehreren Jahren Haft verurteilt wurde – aber ohne darüber zum Helden der westlichen Liberalen, Popstars und Journalisten zu werden. Es war der Schriftsteller, Soldat und Provokateur Eduard Sawenko, genannt Limonow. In gewagten Protestaktionen forderten er und seine Anhänger, die Nationalbolschewisten, nicht die Meinungsfreiheit oder die Trennung von Staat und Kirche, sondern die Rückkehr von Stalinismus und Gulag. Womöglich meinten sie das ernst. (weiterlesen auf Spiegel Online)