Droht hier ein Angriff?

bw-uni

Das ist die Helmut-Schmidt-Universität im Hamburg: Ein gepflegter Campus mit interessanter Architektur. In den Gängen hängen Arbeiten von Warhol, Richter und anderen. Ach, und die Bibliothek ist auch ziemlich super!

In dieser Idylle ist jetzt ein Streit ausgebrochen. Denn die Uni, an der Zivilist*innen lehren und fast nur Soldat*innen lernen, soll zu einem militärischen Sicherheitsbereich gemacht werden. So will es das Verteidigungsministerium unter der amtierenden Ministerin Annegret Krampkarrenbauer. Dann gibt es auf dem bisher für alle offenen Campus strenge Zugangskontrollen, die Wachleute werden bewaffnet sein und Schilder vor dem Waffeneinsatz warnen.

Etliche Wissenschaftler*innen sind damit nicht einverstanden — auch deshalb nicht, weil das Verteidigungsministerium sich bei der Begründung der Notwendigkeit dieses Schrittes auf recht nebulöse Ausführungen abstrakter Gefährdungslagen zurückzieht und kein Verantwortlicher ausfindig zu machen ist, der sich den ungeklärten Fragen stellt und die Entscheidung verteidigt (trust me, I’ve tried).

Die ganze Geschichte gibt es hier (für Abonnent*innen der ZEIT).

Was ist oliv und macht alles kaputt? Ein Led-Zeppelin-Riff im neuen Bundeswehr-Clip weckt die falschen Assoziationen…

Schlagzeile: »White Stripes Outraged«. Als die amerikanische Luftwaffe im Februar 2010 einen Song der White Stripes unerlaubt für einen Werbeclip verwendete, war die Band wütend. Ob Jimmy Page von Led Zeppelin demnächst empörte Briefe an die deutsche Bundeswehr schreibt? Vielleicht irre ich mich, aber das Riff im neuen Bundeswehr-Online-Clip erinnert mich spontan an Led Zeppelins »Kashmir« von 1975:

Der Werbeclip für den YouTube-Channel der Bundeswehr

Led Zeppelin: »Kashmir«

…wobei das nicht ganz stimmt. Das allererste, woran ich gedacht habe, als ich das Riff im Bundeswehr-Clip hörte, war der P.-Diddy-Song »Come With Me« aus dem Jahr 1998, in dem das »Kashmir«-Riff gesampelt wurde. Der Haken: »Come With Me« war der Titelsong des Kinofilms »Godzilla«. Und weckt Assoziationen, die die Werbeabteilung der Bundeswehr bestimmt nicht im Sinn hatte:

Puff Daddy feat. Jimmy Page: »Come With Me«

Update 19. November 2011 – Korrektur: Offenbar habe ich mich mit den »Assoziationen, die die Werbeabteilung der Bundeswehr bestimmt nicht im Sinn hatte« geirrt. Denn der neue Online-Clip der Bundeswehr bedient sich nicht mehr nur des Sounds, sondern auch der visuellen Ästhetik von Hollywood-Actionfilmen:

Gut bei den Amerikanern geklaut. Nur, dass die nicht den Fehler machen, in ihren Imagevideos ausschließlich weiße Männer zu zeigen.