Neulich haben Martina Kix und ich den Rapper Xatar interviewt, den auch viele Menschen kennen, die mit Rap weniger zu tun haben: Der Regisseur Fatih Akin hat mit Rheingold gerade einen Spielfilm über ihn gedreht.
Wir sprachen mit Giwar Hajabi, wie Xatar bürgerlich heißt, über seine Bildungsbiografie. Also über seine Eltern, die aus dem Teheraner Kulturbürgertum stammen (bis die Islamische Revolution das zerstört hat) und über die Flucht der Familie nach Bonn, wo Hajabi aufwuchs.
Außerdem über sein Scheitern in der Schule (»Wie groß war die Enttäuschung bei Ihren Eltern, dass Sie kein Abitur gemacht haben?« — »Es war eine Katastrophe«) und über die Bücher, die er im Gefängnis gelesen hat. Das war später, als er wegen des Überfalls auf einen Geldtransporter zu acht Jahren Haft verurteilt worden war, das letzte von etlichen Drogen- und Gewaltdelikten.
Es geht also um alles außer Rap. OK, stimmt nicht: Dr. Dre spielt eine Rolle und es gibt Shout-Outs an Samy, SSIO und Schwesta Ewa, die Hajabi auf seinem Label unter Vertrag hat.
Inzwischen ist Xatar nämlich Unternehmer. Und falls doch noch mal ein SEK bei ihm zu Hause vorbeischaut, nimmt man das in seiner neuen Nachbarschaft gelassen: »Wissen Sie, es gibt die Reihenhaus-Reichen und die Anwesen-Reichen. Die Anwesen-Reichen sind entspannt. Die haben alle Geld ohne Ende und selbst Dreck am Stecken.«
Lesen kann man das in der neuen Ausgabe der ZEIT oder hier online (für Abonnent*innen).